Ob sich eine nachhaltige Lebensweise für Haushalte finanziell lohnt, ist in der öffentlichen Wahrnehmung umstritten. Insbesondere die hohen Anfangsinvestitionen bestärken das Vorurteil, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien zwar die moralisch richtige, aber teure Alternative zur fossilen Lebensweise ist. Im Auftrag von Enpal B.V. hat DIW Econ einen Kostenvergleich durchgeführt, demzufolge das Gegenteil zutrifft.
Ökonomische und ökologische Transformationskosten verbindlicher Mehrwegvorgaben
Laut dem Verpackungsgesetz sollen für Getränkeverpackungen ein Mehrweganteil von 70 % angestrebt werden. Mit zuletzt 43,1 % ist dieses Ziel noch lange nicht erreicht und politische Vorgaben zur Steigerung des Mehrweganteils rücken zunehmend in den Fokus der öffentlichen Diskussion.
Baden-Württemberg auf dem Weg zur Klimaneutralität
Die Regierung von Baden-Württemberg hat es sich zum Ziel gesetzt, das Land bis 2040 zur Klimaneutralität zu führen. Um diese Herausforderung zu bewältigen, sind Transformationsanstrengungen in noch nie dagewesenem Ausmaß nötig. DIW Econ hat im Auftrag der baden-württembergischen SPD-Landtagsfraktion untersucht, wie viele CO2-Emissionen jährlich eingespart werden müssen und welche Maßnahmen in den Sektoren Gebäude, Verkehr sowie Strom- und Wärmeerzeugung ergriffen werden müssen, um bis zum Jahr 2030 auf einen Pfad zu gelangen, der mit dem Ziel der Klimaneutralität in 2040 entspricht.
Zielgerichtet, ökologisch und sozial? Bewertung energiepolitischer Entlastungsmaßnahmen
Durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die erneuten Ausgangssperren in China und den Folgen dieser Ereignisse auf die globalen Lieferketten hat die Teuerungsrate seit Beginn des Jahres ein historisches Ausmaß im wiedervereinigten Deutschland erreicht. Um die Auswirkungen der steigenden Preise für Energie, Lebensmittel und Mobilität abzufedern, hat die Bundesregierung bereits zwei umfassende Maßnahmenpakete verabschiedet. Angesichts der zunehmenden Unsicherheit in der Energieversorgung und weiterhin hohen Inflationsraten scheinen diese nicht auszureichen.
Insbesondere Sozialverbände kritisieren, dass vor allem die unteren Einkommensgruppen und Rentner:innen bei den Entlastungsmaßnahmen bisher nicht genügend berücksichtigt wurden, während Klimaexpert:innen befürchten, dass einzelne Eingriffe wie der Tankrabatt Fehlanreize im Kampf gegen den Klimawandel setzen.
Vor diesem Hintergrund hat DIW Econ gemeinsam mit Prof. Dr. Claudia Kemfert, im Auftrag der Klima Allianz Deutschland, eine Bewertung der bisherigen Entlastungsmaßnahmen vorgenommen und gibt einen Ausblick wie in einem neuen Entlastungspaket ökologische und verteilungspolitische Effekte zusammengedacht werden können. Dies geschieht anhand einer Analyse von fünf Maßnahmen in den Bereichen Energie & Wärme, Verkehr & Mobilität sowie Nahrungsmittel, die in Erwartung auf ein weiteres Entlastungspaket zurzeit politisch und medial diskutiert werden.
Empfehlung zur Weiterentwicklung des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms 2030
Mit der Novelle des Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz (EWG Bln) sind die verbindlichen Klimaziele für Berlin festgelegt: Eine Reduktion von CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 70 Prozent und bis 2040 um mindestens 90 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 sowie die Erreichung der Klimaneutralität bis spätestens 2045.
Zentrales Instrument zur Erreichung der Berliner Klimaziele ist dabei das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK 2030). Nach den Vorgaben des Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetzes ist das BEK regelmäßig weiterzuentwickeln und spätestens ein Jahr nach Konstituierung des Parlaments der Entwurf dem Berliner Abgeordnetenhaus vorzulegen.