Ökonomische und ökologische Transformationskosten verbindlicher Mehrwegvorgaben

Laut dem Verpackungsgesetz sollen für Getränkeverpackungen ein Mehrweganteil von 70 % angestrebt werden. Mit zuletzt 43,1 % ist dieses Ziel noch lange nicht erreicht und politische Vorgaben zur Steigerung des Mehrweganteils rücken zunehmend in den Fokus der öffentlichen Diskussion.

Vor diesem Hintergrund hat DIW Econ im Auftrag der Schwarz Produktion Stiftung & Co. KG die ökologischen und finanziellen Transformationskosten berechnet, die bei der Einführung von politischen Maßnahmen zur Steigerung des Mehrweganteils von Getränkeverpackungen entstehen würden.

Dafür wurden sowohl Primärdaten der Schwarz-Gruppe als auch Sekundärdaten aus zahlreichen öffentlich zugänglichen Quellen ausgewertet. Die Analysen erfolgen dabei in mehreren Szenarien von geringeren (Minimalszenario) bis zu stärkeren politischen Vorgaben (Maximalszenario).

Die Transformationskosten belaufen sich im Minimalszenario mit einfacher Angebots- und Rücknahmepflicht auf 559.000 Tonnen CO2-Äquivilante und rund 1,5 Mrd. Euro. In einem Maximalszenario mit einer gesetzlichen Mehrwegquote von 70% in allen Segmenten der Lebensmittelfilialen in Kombination mit der Angebots- und Rücknahmepflicht berechnet DIW Econ eine Belastung von bis zu 6,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivilante und bis zu 11,2 Mrd. Euro.

Die Transformationskosten entstehen dabei entlang der Verarbeitungsschritte der Pfandsysteme: Filialen und Logistikzentren müssten ausgebaut, für den erhöhten logistischen Aufwand von Mehrwegsystemen zusätzliche LKW angeschafft und Pfandautomaten umgerüstet werden.

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