Baden-Württemberg auf dem Weg zur Klimaneutralität

Die Regierung von Baden-Württemberg hat es sich zum Ziel gesetzt, das Land bis 2040 zur Klimaneutralität zu führen. Um diese Herausforderung zu bewältigen, sind Transformationsanstrengungen in noch nie dagewesenem Ausmaß nötig. DIW Econ hat im Auftrag der baden-württembergischen SPD-Landtagsfraktion untersucht, wie viele CO2-Emissionen jährlich eingespart werden müssen und welche Maßnahmen in den Sektoren Gebäude, Verkehr sowie Strom- und Wärmeerzeugung ergriffen werden müssen, um bis zum Jahr 2030 auf einen Pfad zu gelangen, der mit dem Ziel der Klimaneutralität in 2040 entspricht.

Dabei wurde auch beleuchtet, welche Hemmnisse – unterteilt in einzelwirtschaftliche und angebotsseitige Barrieren – dem Vorhaben entgegenstehen und ob die aktuellen und geplanten Maßnahmen der Landesregierung ausreichen, um diese Hindernisse abzubauen.

Grundsätzlich muss im Gebäudesektor der Einsatz von Wärmepumpen vervielfacht werden. Zudem müssen energetische Sanierungen massiv vorangetrieben werden. Im Verkehrsbereich ist es notwendig, den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken und den Anteil von batterieelektrischen bzw. wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zu steigern. Bei der Strom- und Wärmeerzeugung müssen Erneuerbare Energien konsequent ausgebaut werden.

Diverse Hemmnisse senken die Umsetzungswahrscheinlichkeit dieser Anstrengungen. Insbesondere der in vielen Branchen bestehende Fachkräftemangel oder die fehlende ökonomische Rentabilität von Maßnahmen erschweren aktuell die Dekarbonisierung. Auch zu umfangreiche Planungs- und Genehmigungsverfahren oder existierende Infrastrukturmängel gefährden die Zielerreichung.

Die bestehenden landespolitischen Maßnahmen adressieren diese Hemmnisse zum derzeitigen Stand nur ungenügend. Vor allem auf der Angebotsseite gibt es in Baden-Württemberg keine adäquate Antwort, um die Klimaziele 2040 zu erreichen. Auf einzelwirtschaftlicher Seite weisen viele Maßnahmen schon in die richtige Richtung. Doch ist die Umsetzung momentan noch oft hinter den Ankündigungen zurück.

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