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Das Wertschöpfungspotenzial der Flugwindenergie in Deutschland

Diese DIW Econ-Studie zeigt: Innovative Technologie kann tausende Arbeitsplätze schaffen und zur Energiewende beitragen

Die neue DIW Econ-Studie im Auftrag von Airborne Wind Europe zeigt, dass die Flugwindenergie (FWE) erhebliche wirtschaftliche Chancen für Deutschland bietet. Sie kann die Energiewende beschleunigen, neue industrielle Impulse setzen und hochwertige Arbeitsplätze schaffen.

Flugwindenergieanlagen erzeugen Strom mit an Seilen befestigten Flügeln oder Drachen, die in 400 bis 800 Metern Höhe die stärkeren und stetigeren Winde nutzen. Mit deutlich geringerem Materialeinsatz als klassische Windkraftanlagen kann FWE auch Standorte erschließen, die bisher für Windkraft ungeeignet waren. Allein für Deutschland wurde ein Potenzial von rund 20 Gigawatt ermittelt.

Laut Studie kann der Aufbau einer heimischen FWE-Industrie pro Gigawatt installierter Leistung etwa 13.300 Arbeitsplätze und eine Bruttowertschöpfung von 1,3 Milliarden Euro generieren. Je nach Entwicklungspfad liegt das kumulative Wertschöpfungspotenzial in den nächsten zehn Jahren zwischen 3,1 und 10,5 Milliarden Euro. Durch Multiplikatoreffekte entlang der Lieferketten könnten 30.600 bis 104.300 Arbeitsjahre entstehen.

Neben den ökonomischen Vorteilen kann FWE auch zur Systemstabilität und Versorgungssicherheit beitragen. Dank hoher Kapazitätsfaktoren und flexibler Betriebsweise ergänzt sie bestehende erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie und kann so die Notwendigkeit kostspieliger Speicher reduzieren.

Auch aus industriepolitischer Sicht eröffnet die Technologie neue Chancen: Sie verknüpft Kompetenzen aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau, Elektronik, Textiltechnik und IT und kann Deutschlands industrielle Wettbewerbsfähigkeit in strategischen Zukunftsfeldern stärken.

Um dieses Potenzial zu realisieren, sind klare regulatorische Rahmenbedingungen, Forschungsförderung und gezielte Investitionsanreize erforderlich. Eine koordinierte Industrie-, Energie- und Innovationspolitik könnte den Weg für eine starke heimische Flugwindenergiebranche ebnen – und Deutschland eine Führungsrolle in dieser Zukunftstechnologie sichern.

Städtebauförderung wirkt vielfach

Auf Grundlage von Daten des SOEP und der INKAR-Datenbank hat DIW Econ im Auftrag von DIE STADTENTWICKLER. BUNDESVERBAND e.V. untersucht, wie sich Lebensbedingungen in Städtebauförderungsgebieten gestalten und welchen Einfluss Fördermittel auf Neubau und Sanierung von Wohnraum haben.

Die Ergebnisse zeigen, dass Bewohner*innen geförderter Gebiete im Durchschnitt geringere Einkommen haben, weniger Vertrauen in demokratische Institutionen zeigen, seltener am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und ihre Gesundheit, Lebensqualität sowie ihr Wohnumfeld negativer bewerten. Gleichzeitig verdeutlicht die Analyse das Potenzial der Städtebauförderung, diese sozialen Unterschiede zu verringern.

Auch auf den Wohnungsmarkt wirkt sich die Förderung positiv aus: Pro 1 Mio. EUR Bundesmittel entstehen durchschnittlich etwa 20,5 zusätzliche Sanierungsmaßnahmen und rund 19,5 neue Wohnungen pro Jahr. Hochgerechnet auf die jährlich verfügbaren Mittel von rund 777 Mio. EUR bedeutet dies etwa 16.000 sanierte und 15.000 neu gebaute Wohnungen. Zudem senkt die Förderung die Leerstandsquote: Werden 10 % zusätzliche Mittel in einem Landkreis eingesetzt, sinkt die Leerstandsquote im Wohnungssektor um mehr als 0,3 %.

Die Städtebauförderung wirkt sich zudem positiv auf die Beschäftigung aus: Rund 61.000 Arbeitsplätze in Bau und in vor- sowie nachgelagerten Industrien stehen direkt oder indirekt mit den Fördermitteln in Verbindung.

Studienautor Christian Danne resümiert: „Am Ende des Tages ist die Städtebauförderung ein wirksames Instrument, um Lebensbedingungen anzugleichen, Wohnraum zu schaffen und Beschäftigung zu fördern. Gezielte Investitionen in benachteiligte Gebiete können soziale und räumliche Unterschiede nachhaltig verringern.“

Kosten (k)einer Kindergrundsicherung: Folgekosten von Kinderarmut

Jeder fünfte deutsche Haushalt mit Kindern lebt unter der Armutsrisikogrenze. Vor diesem Hintergrund wird aktuell eine Kindergrundsicherung diskutiert, die laut Koalitionsvertrag Familien stärken und Kinder aus der Armut holen soll. In der öffentlichen Debatte werden die gesellschaftlichen Folgekosten von Kinderarmut allerdings kaum den Kosten für Maßnahmen gegen Kinderarmut gegenübergestellt. Diese sind jedoch bedeutend und treten beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe auf. Dass Investitionen in Kinder langfristig zu erheblichen fiskalischen Einsparungen führen, zeigt eine Szenarioanalyse, die die Effektivität von politischen Maßnahmen gegen Kinderarmut bestätigt.

Privatschulfinanzierung und Energiepreiskrise

Im Auftrag des Vereins der deutschen Privatschulverbände (VDP e.V.) hat DIW Econ untersucht, ob und wie stabil das Finanzierungssystem von Schulen in freier Trägerschaft in Deutschland hinsichtlich extremer Energiekostensteigerungen ist.