Die Hartz-Reformen der Jahre 2003 bis 2005 gehören zu den weitreichendsten Arbeitsmarktreformen der jüngeren deutschen Geschichte. Einerseits bemängeln Kritiker die negativen Folgen eines im europäischen Vergleich großen Niedriglohnsektors, insbesondere der Verbleib vieler Arbeitnehmer in unterwertiger Beschäftigung. Andererseits sehen Befürworter der Hartz-Reformen eine Bestätigung für erfolgreiche Aktivierungspolitik.
Unter Leitung von DIW Econ Senior Research Associate Prof. Dr. Timm Bönke überprüft DIW Econ im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung die Wirkung der aktivierungspolitischen Aspekte der Hartz-Reformen. Auf Grundlage der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS) führten sie umfangreiche Analysen tausender Erwerbslosenbiografien von Personen, die den Einstieg ins Erwerbsleben seit den Arbeitsmarktreformen 2005 geschafft haben, durch.
Um die Jahrtausendwende nahm in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen deutlich zu. Die damalige Bundesregierung begünstige in Folge dessen die Entstehung eines relativ großen Niedriglohnsektors durch verschiedene Arbeitsmarktreformen.
Unter Leitung von Dr. Markus M. Grabka führte DIW Econ auf Grundlage der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) eine umfangreiche Analyse der Struktur des Niedriglohnsektors und der dazugehörigen Mobilitätsdynamiken durch.
Die Zukunft der Arbeit – im Dialogprozess Arbeiten 4.0 ist das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) diesem Thema auf der Spur.
DIW Econ hat gemeinsam mit Prof. Dr. Gert G. Wagner vom Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) einen Beitrag für das aktuelle Werkheft des BMAS verfasst.
DIW Wochenbericht 19 / 2016, S. 419-427
Seit den 80er Jahren ist die Zahl jener Personen im erwerbsfähigen Alter, die keiner bezahlten Beschäftigung nachgehen, in (West-) Deutschland deutlich zurückgegangen. Entsprechend ist unter den 18- bis 67-Jährigen der Anteil derjenigen ohne Job gesunken. Dieser Beschäftigungszuwachs fand vor allem zugunsten der geringfügigen Beschäftigung oder einer Tätigkeit als Solo-Selbständige/ r statt und weniger bei den normalen Arbeitsverhältnissen.
SOEPpapers zur multidisziplinären Paneldatenforschung