Wirtschaftsfaktor Tourismus in Hamburg – TSA 2019
Hamburg zieht dank seiner zentralen Lage innerhalb Europas und seines vielfältigen kulturellen Angebots zahlreiche Tourist*innen an. Ziel der Studie von DIW Econ in Zusammenarbeit mit TouristiCon und dwif war es, im Auftrag von Hamburg Tourismus eine Aktualisierung der wirtschaftlichen Bedeutung der Tourismuswirtschaft in Hamburg für das Jahr 2019 unter Anwendung der TSA-Systematik zu berechnen.
Neben der gesamten Tourismuswirtschaft wurde zusätzlich das MICE-Segment, bestehend aus geschäftlich motivierten Tourist*innen mit den Reiseanlässen Kongresse, Tagungen, Konferenzen, Schulungen, Seminare sowie geschäftliche Events und Incentivereisen, betrachtet.
Die Kernergebnisse:
- Der Gesamtkonsum der Tourist*innen in Hamburg lag bei 9,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einen um 20 % höheren Konsum als 2015.
- Besonders der innerdeutsche Tourismus spielte für Hamburg eine Rolle: Die höchsten Ausgaben wurden von Tourist*innen aus anderen Bundesländern getätigt, gefolgt von Binnentourist*innen.
- Die Hauptzielgruppe des Hamburger Tourismus waren privat motivierte Reisen. Über zwei Drittel des Gesamtkonsums wurden durch private Übernachtungs- und Tagestourist*innen verausgabt.
- Durch den touristischen Konsum wurde direkte Bruttowertschöpfung von 3,8 Milliarden Euro erzielt. Dies entspricht 3,4 % der gesamten Wirtschaftsleistung Hamburgs, womit die Tourismuswirtschaft die elftgrößte Branche Hamburgs ist. Hinzukommen weitere 1,7 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung, die indirekt entlang der Wertschöpfungskette freigesetzt werden.
- Die Tourismusbranche beschäftigte 93.800 Erwerbstätige, davon direkt 77.000 Erwerbstätige und weitere 16.800 Personen indirekt durch die Tourismuswirtschaft entlang der Wertschöpfungskette. Das bedeutet, dass der Arbeitsplatz von rund jeder 14. erwerbstätigen Person in Hamburg direkt oder indirekt vom Tourismus abhängt.
- Tourist*innen des MICE-Segments (Meetings, Incentives, Conventions sowie Exhibitions) allein gaben über eine Milliarde Euro aus. Damit waren sie für 10,4 % der touristischen Bruttowertschöpfung und 12,4 % der touristischen Beschäftigung verantwortlich.