Die vorliegende Studie untersucht die Position Deutschlands im internationalen Wettbewerb für Technologiegüter und wissensintensive Dienstleistungen. Dabei wird deutlich, dass Deutschland mit einem Anteil von 41,6 % der forschungsintensiven Industrien und wissensintensiven Dienstleistungen an der Bruttowertschöpfung im Jahr 2023 im internationalen Mittelfeld liegt.
Besonders auffällig ist die starke Spezialisierung auf forschungsintensive Industrien, die 13,9 % zur Wertschöpfung beitragen und damit international führend sind — vor allem dank des Automobilbaus und Maschinenbaus. Allerdings zeigt sich hier seit 2017 eine Schwächephase, die Fragen zur zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit aufwirft.
Im Gegensatz dazu stagniert der Anteil der wissensintensiven Dienstleistungen seit zwei Jahrzehnten bei 27,7 %, was angesichts der globalen Digitalisierung und Tertiarisierung besorgniserregend ist. Länder wie Japan, die Schweiz oder Israel weisen deutlich höhere Wertschöpfungsanteile auf, was auf eine stärkere Dynamik in diesen Sektoren hindeutet.
Die Produktivitätsentwicklung zwischen 2010 und 2023 zeigt ein gemischtes Bild: Während die Arbeitsproduktivität in Spitzentechnologien um 43 % stieg und damit international wettbewerbsfähig bleibt, fiel das Wachstum deutlich geringer aus als in der ersten Dekade des Jahrtausends. Die Produzenten hochwertiger Technologiegüter verzeichneten nur einen Anstieg von 18 %, was im globalen Vergleich moderat ausfällt.
Die wissensintensiven Dienstleistungen konnten ihre Produktivität zwar um 8 % steigern — ein Spitzenwert innerhalb der Eurozone —, doch dieser Zuwachs gleicht lediglich die Verluste der vorherigen Dekade aus. Im internationalen Vergleich, insbesondere mit den USA, die seit 2000 eine Steigerung von 105 % verzeichneten, bleibt Deutschland deutlich zurück.
Im internationalen Handel mit forschungsintensiven Gütern zeigt sich 2023 ein Rückgang um 4,3 %, wobei der Handel mit Spitzentechnologie um 11,6 % einbrach, während hochwertige Technologien leicht um 0,1 % zulegten. Geopolitische Spannungen, wie der Ukraine-Krieg, und die daraus resultierenden Lieferkettenprobleme haben die Handelsströme stark beeinflusst.
Deutschland verzeichnet zwar weiterhin eine positive Spezialisierung in forschungsintensiven Gütern, doch der Grad dieser Spezialisierung ist rückläufig und lag 2023 bei nur noch +9. Im Segment der Spitzentechnologie fällt die Bilanz mit -21 sogar negativ aus, wobei nur in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie MMSRO-Erzeugnissen komparative Vorteile bestehen.
Zusammenfassend bleibt Deutschland zwar ein wichtiger Akteur in forschungsintensiven Industrien, sieht sich jedoch mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert. Die schwache Dynamik bei wissensintensiven Dienstleistungen und die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit in Spitzentechnologie erfordern strukturelle Anpassungen, um langfristig im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.