Voraussetzungen zur Erfüllung des staatsvertraglichen Kanalisierungsauftrags am Beispiel von Lotto und gewerblichem Automatenspiel

Die Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen und des Angebots der Glücksspielsegmente der DLTB-Lotterien und der gewerblichen Geldspielgeräte ist in den letzten 30 Jahren sehr unterschiedlich verlaufen, obwohl beide Branchen den Auftrag besitzen, durch ein attraktives Angebot das Spiel in legale Bahnen zu kanalisieren. Im Auftrag der VDAI Verlags- und Veranstaltungsgesellschaft mbH untersucht DIW Econ in dieser Studie den Zusammenhang zwischen der Gestaltung und Anpassung der Angebote im Zeitverlauf, vor allem im Bereich der Einsätze und Gewinne, und einer erfolgreichen Kanalisierung in beiden Branchen.

Um erfolgreich gegen illegale Angebote bestehen zu können, muss das Spiel den Spieler:innen einerseits im ausreichenden Umfang zugängig und andererseits geeignet sein. Im Lotterie-Angebot des DLTB lässt sich in den vergangenen Jahrzehnten das Aufkommen einer Vielzahl von neuen Spielformen sowie eine Erhöhung deren Veranstaltungshäufigkeiten beobachten. Im terrestrischen Glücksspiel hingegen blieben die Regeln je Spiel und der Umfang des Angebots seit Jahrzehnten weitestgehend gleich und wurden teilweise sogar im Zuge eines umgekehrten Paradigmenwechsels in den 2010er Jahren deutlich verschärft.

Diese fehlenden Anpassungen der Produkteigenschaften der Geldspielgeräte bzw. teilweise deutliche Verschlechterungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen verhindern bzw. erschweren die Erfüllung des Kanalisierungsauftrages beim terrestrischen Glücksspiel. Während die Verfügbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit des gewerblichen Automatenspiels eingeschränkt wurden, ist das illegale Glücksspiel aufgeblüht.

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