Tourismus-Satellitenkonto (TSA) für Berlin 2019

Berlin zählt als eines der beliebtesten Städte-Reiseziele Europas. Aussagekräftige Informationen über die ökonomische Bedeutung der Tourismuswirtschaft in ihrer Gesamtheit standen der Öffentlichkeit und den wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger*innen allerdings bisher nicht zur Verfügung, da sich diese Informationen nicht unmittelbar aus der amtlichen Wirtschaftsstatistik ableiten lassen.

Im Auftrag von VisitBerlin und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe berechnet DIW Econ erstmalig in der Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in Berlin“ die ökonomische Bedeutung der Tourismuswirtschaft in Berlin anhand eines Tourismus-Satellitenkontos.

Zur Ermittlung der gesamten volkswirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus in Berlin wurden zum einen die gesamten Konsumausgaben der Übernachtungs- sowie Tagestourist*innen mit privat und geschäftlich motiviertem Reiseanlass im Bundesland berücksichtigt und zum anderen die durch diese Ausgaben ausgelösten Effekte auf die Wirtschaftsleistung und Beschäftigung berechnet. Aber auch der in Berlin wirksame touristische Konsum bei Reisen von Berliner Bürger*innen in andere Bundesländer oder ins Ausland findet Eingang in das TSA.

Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen, dass die Tourismuswirtschaft ein relevanter Faktor für die Wirtschaftsleistung Berlins ist. Im Jahr 2019 führte die touristische Konsumnachfrage in Höhe von 16,9 Milliarden Euro zu direkten Bruttowertschöpfungseffekten von 6,8 Milliarden Euro, was einem Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung Berlins in Höhe von 4,8 Prozent entspricht. Zuzüglich der indirekten Effekte trug der Tourismus mit Bruttowertschöpfungseffekten im Umfang von 9,4 Milliarden Euro sogar 6,6 Prozent zur gesamten Wirtschaftsleitung in Berlin bei. Zudem ergeben die Berechnungen, dass insgesamt rund 228.000 Arbeitsplätze im Jahr 2019 direkt und indirekt mit dem Tourismus in Berlin zusammenhingen. Dies entspricht einem Anteil von 11 Prozent an der Gesamtbeschäftigung und verdeutlicht die große Bedeutung der Branche als Jobmotor.

Die Studie kann auf der Website der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe heruntergeladen werden:

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe