Machbarkeitsstudie zur Förderung der verlegerischen Vielfalt auf dem Buchmarkt in Deutschland

Vor dem Hintergrund eines sich drastisch verändernden Marktumfeldes im deutschen Verlagswesen hat die DIW Econ GmbH im Auftrag der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) eine Machbarkeitsstudie zu staatlichen Fördermaßnahmen des deutschen Buchverlagswesens erstellt.

Im Ergebnis der Studie zeigt sich, dass die verlegerische Vielfalt am deutschen Buchmarkt bedroht ist. Insbesondere kleine und unabhängige Verlage sind durch die aktuellen Ereignisse und Entwicklungen im Verlagswesen in ihrer Existenz gefährdet.

Vielfältige Datenquellen; insbesondere Daten der Umsatzsteuerstatistik, Daten des Börsenvereins und der Deutschen Nationalbibliothek sowie Daten, die im Rahmen dieser Studie durchgeführten Umfrage unter deutschen Verlagen erhoben wurden, deuten darauf hin, dass die verlegerische Vielfalt in den letzten 10 Jahren kontinuierlich abgenommen hat. Die Anzahl der Verlage, insbesondere der kleinen Verlage, sowie die Anzahl der Veröffentlichungen ist in den letzten Jahren stetig gesunken. Gleichzeitig hat die Konzentration der Veröffentlichungen nach Genres und Verlagen zugenommen.

Basierend auf der Analyse bestehender Förderprogramme für Buchverlage im europäischen Ausland, wurde von der DIW Econ GmbH ein Förderkonzept für deutsche Buchverlage vorgeschlagen. Das strukturelle Förderkonzept wurde mit dem Ziel entwickelt, die kleinen, unabhängigen Buchverlage in ihrer Anpassung an die aktuellen technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen zu unterstützen, um somit zu ihrem Fortbestehen und zum Erhalt der verlegerischen Vielfalt beizutragen.

Die vorgeschlagene strukturelle Förderung beruht auf zwei Komponenten: eine ungebundene Verlagsförderung und eine titelgebundene Förderung durch Kostenzuschüsse.

Im Rahmen einer vorläufigen Kostenkalkulation wurde eine Obergrenze der gesamten Fördersumme (ungebundene Verlagsförderung + titelgebundene Förderung) von 60-70 Mio. Euro ermittelt. Die durchschnittliche Fördersumme beträgt ca. 25.000 Euro pro Verlag. Dies entspricht den durchschnittlichen gesamten Produktionskosten von ca. 2 Büchern.

Link zum Staatsministerium für Kultur und Medien

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