Das Bestellerprinzip beim Kauf und Verkauf von Wohnimmobilien – Eine ökonomische Analyse

Aktuell wird die Einführung eines bundesweiten Bestellerprinzips beim Kauf von Wohnimmobilien diskutiert (Gesetzesentwurf BMJV, 2019). Künftig würden dadurch die AuftraggeberInnen der MaklerInnen – vorwiegend die VerkäuferInnen – für die Maklerprovision aufkommen, sodass die Erwerbsnebenkosten für KäuferInnen sinken sollen.

Ob dies mit dem Bestellerprinzip erreicht werden kann, hängt in großem Maße von der Wahrscheinlichkeit einer Überwälzung der Maklerkosten durch die VerkäuferInnen auf die Kaufpreise ab. Die vorliegende Studie untersucht deshalb im Auftrag führender Maklerunternehmen die potentiellen Wirkungen einer Einführung des Bestellerprinzips auf wissenschaftlicher und empirischer Basis.

DIW Econ kommt zum Ergebnis, dass das Bestellerprinzip KäuferInnen in angespannten Wohnungsmärkten nicht entlasten wird – auch wenn es mittel- bis langfristig den Wettbewerb von MaklerInnen fördern könnte. Dadurch dass die Einführung des Bestellerprinzips keinen zusätzlichen Wohnraum schafft, wird das Hauptproblem des fehlenden Angebots an Immobilien nicht adressiert. Die intendierten Zielsetzungen werden deshalb mithilfe des Bestellerprinzips überwiegend nicht erreicht werden.

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