Bildung als Enabler für privaten Kapitalaufbau
DIW Econ Economic Bulletin, Nr. 1/2022:
Die Alterssicherung in Deutschland basiert auf dem sogenannten Drei-Säulen-Modell, bestehend aus der gesetzlichen Rente, der erwerbsbasierten Vorsorge und der privaten Vorsorge.
Während die gesetzliche Rente durch den demografischen Wandel, das Erreichen des Renteneintrittsalter der Baby-Boomer-Generation Mitte der 2020er Jahre stark unter Druck gesetzt wird, profitieren von der erwerbsbasierten Alterssicherung nur rund 54 % der versicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland. Die private Vorsorge in Form von Riester-Verträgen wurde ebenfalls von nur etwa einem Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung abgeschlossen.
Die im Zuge der Digitalisierung sinkenden Transaktionskosten für Kapitalmarktinvestitionen sollten als Chance betrachtet werden, den ausbleibenden Erfolg der Riester-Rente auszugleichen und somit der dritten Säule des deutschen Rentensystems wieder mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Diese Chance kann im Sinne der Altersvorsoge allerdings nur im vollen Maße ausgenutzt werden, wenn Personen so früh wie möglich mit nachhaltigen und regelmäßigen Kapitalinvestitionen beginnen. Dabei spielt eine bessere finanzielle Bildung bereits im Jugendalter eine entscheidende Rolle.
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