Berufsgesundheit in der Behindertenhilfe: Entwicklungen nach der Pandemie
Die Berufsgesundheit in der Behindertenhilfe steht auch nach der Covid-19 Pandemie vor strukturellen Herausforderungen. Auf Grundlage von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) hat DIW Econ im Auftrag der BGW die Entwicklung der Arbeitsbedingungen und ihrer Auswirkungen auf die Beschäftigten analysiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass die anhaltend niedrigen Weiterbildungsraten ein besonderes Problem darstellen, obwohl berufliche Weiterbildung für die Sicherung des Fachkräftebedarfs zunehmend an Bedeutung gewinnt. Zudem belasten hohe krankheitsbedingte Fehlzeiten bei gleichzeitig geringer Personaldecke die Beschäftigten erheblich. Auffällig ist außerdem der erneute Anstieg befristeter Arbeitsverträge, insbesondere in Werkstätten und Inklusionsbetrieben.
Gleichzeitig bleibt die Arbeitszufriedenheit hoch und hat sogar weiter zugenommen. Dies deutet darauf hin, dass die Tätigkeit in der Behindertenhilfe nach wie vor als sinnstiftend erlebt wird und somit einen wichtigen stabilisierenden Faktor für die Attraktivität dieser Berufe darstellt.
Insgesamt verdeutlicht die Analyse, dass die strukturellen Herausforderungen für die Beschäftigten in der Behindertenhilfe weiterhin bestehen. Verbesserte vertragliche Rahmenbedingungen sowie gezielte Investitionen in den Arbeits- und Gesundheitsschutz könnten entscheidend dazu beitragen, die Belastungen zu reduzieren und die langfristige Attraktivität der Branche zu sichern.
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