Aufstieg durch Einstieg in den Arbeitsmarkt

Die Hartz-Reformen der Jahre 2003 bis 2005 gehören zu den weitreichendsten Arbeitsmarktreformen der jüngeren deutschen Geschichte. Einerseits bemängeln Kritiker die negativen Folgen eines im europäischen Vergleich großen Niedriglohnsektors, insbesondere der Verbleib vieler Arbeitnehmer in unterwertiger Beschäftigung. Andererseits sehen Befürworter der Hartz-Reformen eine Bestätigung für erfolgreiche Aktivierungspolitik.

Unter Leitung von DIW Econ Senior Research Associate Prof. Dr. Timm Bönke überprüft DIW Econ im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung die Wirkung der aktivierungspolitischen Aspekte der Hartz-Reformen. Auf Grundlage der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Panels Arbeitsmarkt und soziale Sicherung (PASS) führten sie umfangreiche Analysen tausender Erwerbslosenbiografien von Personen, die den Einstieg ins Erwerbsleben seit den Arbeitsmarktreformen 2005 geschafft haben, durch.

Es zeigt sich: Das Aufstiegsversprechen durch den Einstieg in Arbeit erfüllt sich. Jegliche Form von Beschäftigung – auch wenn diese mit einem Leistungsbezug verbunden ist – verbessert die Chancen von ehemaligen Leistungsbeziehern, sich am Arbeitsmarkt zu etablieren.

Wer „aufstockt“, hat fast zweieinhalbmal höhere Chancen auf Unabhängigkeit und auskömmliche Arbeit. Allerdings gelingt nicht allen gleichermaßen, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ohne Leistungsbezug aufzunehmen. Insbesondere Alleinerziehenden und älteren Beschäftigten, aber auch Personen mit einer langen Arbeitslosigkeitserfahrung, gelingt dieser soziale Aufstieg nur bedingt.

Weitere Informationen und Diskussionen finden Sie in der kompletten Studie, die DIW Econ für die Konrad-Adenauer-Stiftung erstellt hat.

Link zur Studie (1,55 MB)