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Berufsgesundheit in der Behindertenhilfe: Entwicklungen nach der Pandemie

Die Berufsgesundheit in der Behindertenhilfe steht auch nach der Covid-19 Pandemie vor strukturellen Herausforderungen. Auf Grundlage von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) hat DIW Econ im Auftrag der BGW die Entwicklung der Arbeitsbedingungen und ihrer Auswirkungen auf die Beschäftigten analysiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass die anhaltend niedrigen Weiterbildungsraten ein besonderes Problem darstellen, obwohl berufliche Weiterbildung für die Sicherung des Fachkräftebedarfs zunehmend an Bedeutung gewinnt. Zudem belasten hohe krankheitsbedingte Fehlzeiten bei gleichzeitig geringer Personaldecke die Beschäftigten erheblich. Auffällig ist außerdem der erneute Anstieg befristeter Arbeitsverträge, insbesondere in Werkstätten und Inklusionsbetrieben.

Gleichzeitig bleibt die Arbeitszufriedenheit hoch und hat sogar weiter zugenommen. Dies deutet darauf hin, dass die Tätigkeit in der Behindertenhilfe nach wie vor als sinnstiftend erlebt wird und somit einen wichtigen stabilisierenden Faktor für die Attraktivität dieser Berufe darstellt.

Insgesamt verdeutlicht die Analyse, dass die strukturellen Herausforderungen für die Beschäftigten in der Behindertenhilfe weiterhin bestehen. Verbesserte vertragliche Rahmenbedingungen sowie gezielte Investitionen in den Arbeits- und Gesundheitsschutz könnten entscheidend dazu beitragen, die Belastungen zu reduzieren und die langfristige Attraktivität der Branche zu sichern.

Die ökonomische Wirkung der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist weit mehr als eine der führenden medizinischen Einrichtungen Europas. Sie behandelt jährlich knapp eine Million Fälle, lag 2024 auf Platz 6 der „World’s Best Hospitals“, setzt Maßstäbe im Bereich der universitären Hochleistungsmedizin und hält 30 % aller Intensivkapazitäten der Bundeshauptstadt vor. Neben der exzellenten Gesundheitsversorgung nimmt die Charité eine globale Spitzenrolle in der lebenswissenschaftlichen Forschung ein und gilt als Innovationstreiberin der Medizin. Gleichzeitig ist sie mit ca. 10.800 eingeschriebenen Studierenden und Auszubildenden eine der größten Ausbildungsstätten der Region und leistet damit einen entscheidenden Beitrag in Anbetracht des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels im Gesundheitswesen. Doch welche konkreten wirtschaftlichen Impulse setzt die Charité für Berlin und darüber hinaus? Wie trägt sie zur regionalen Wertschöpfung bei? Und welche Rolle spielen Forschung, Lehre und Wissenstransfer für die ökonomische Entwicklung?

Die vorgestellte Studie zeigt, wie die Charité – Universitätsmedizin Berlin direkt und indirekt zur wirtschaftlichen Stärkung beiträgt – von der Schaffung von Arbeitsplätzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zu der Verbesserung ökonomischer Rahmenbedingungen – und welche zentrale Rolle sie für Berlin, ganz Deutschland und sogar weltweit spielt.

Berücksichtigung des „Arztlohnes“ bei der Anpassung des Orientierungswertes

Die Höhe der Vergütung ärztlicher Leistungen wird jährlich neu festgelegt. Zentrale Stellgröße ist der sogenannte Orientierungswert, der das Preisniveau ambulanter Behandlung bestimmt und von GKV-Spitzenverband und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) jährlich neu verhandelt wird.

DIW Econ hat im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes ein Verfahren zur Anpassung der Orientierungswertes entwickelt. Es ermöglicht die transparente Berechnung des Verteilungsspielraums und zeigt auf, welche normativen Abwägungen zu treffen sind.