Forschung und Entwicklung im Ausland: Deutsche Unternehmen haben ähnliche Schwerpunkte wie in der Heimat

DIW Wochenbericht 36 / 2019, S. 631-639

Mehr als jedes vierte Patent, das große deutsche Unternehmen anmelden, basiert auf Erfindungen in deren Forschungslaboren im Ausland. In drei Viertel der Fälle konzentrieren sich die Unternehmen dabei auf Technologien, in denen sie auch in Deutschland besonders stark sind. Die technologische Leistungsfähigkeit der Forschung und Entwicklung am Heimatstandort bestimmt somit weitgehend die Innovationskraft der weltweit tätigen deutschen Unternehmen.

Wie dieser Wochenbericht auf Basis von Patentdaten außerdem zeigt, ergänzen die meisten ausländischen Forschungsaktivitäten entweder die inländischen oder sie dienen dem Absatz und der Produktion im Ausland. Einen geringen Anteil haben Internationalisierungsstrategien, die technologische Defizite im Heimatland ausgleichen sollen. Sie werden von deutschen Unternehmen vor allem in der Informations- und Kommunikationstechnologie verfolgt, deren Bedeutung im Zuge der Digitalisierung steigt.

Um das von den Unternehmen im Ausland erworbene Wissen besser aufnehmen und nutzen zu können, sollte die Forschung in diesen Zukunftstechnologiefeldern auch in Deutschland gestärkt werden. Von der fortschreitenden Internationalisierung seiner weltweit aktiven Unternehmen kann
der Forschungsstandort Deutschland profitieren, wenn die öffentliche Forschung, beispielsweise an Universitäten, ihre
technologische Basis erweitert und so als Kooperationspartner für die Unternehmen attraktiv bleibt.

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