Förderung Erneuerbarer Energien in Deutschland: Die Entwicklung EEG-Umlage und der Einfluss von dezentralen Kapazitätsmechanismen

Diskussionspapiere DIW Berlin

Die Förderung von erneuerbare Energien im Strombereich in Deutschland basiert auf einer Einspeisevergütung für Erzeuger der erneuerbaren Energien, wodurch diese für Ihr Angebot garantierte Erlöse erhalten.

Die zwischen den garantierten Vergütungen und den Marktwerten bestehende Differenz deckt eine Verbrauchsumlage, die sogenannte EEG-Umlage.

Während einerseits die garantierten Tarife durch den technologischen Fortschritt bei erneuerbaren Energien weiter fallen werden, sind andererseits die erwarteten Marktwerte von erneuerbaren Energien von Markdesign und Systemflexibilität abhängig und somit auch die notwendige EEG-Umlage.

Zur Untersuchung dieser Beziehung nutzen wir das Gleichgewichtsmodell des Europäischen Strommarktes EMELIE-ESY. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Abhängigkeit der Marktwerte der erneuerbaren Energien von hoher Systemflexibilität und dem aktuellen Energy-only Marktdesign.

Unter diesen Bedingungen, erholen sich die Marktwerte der erneuerbaren Energien nach und nach im Zeitraum von 2024 bis 2034 bei steigenden Strommarktpreisen.

Dies ermöglicht es, den Anstieg der Kernumlage trotz einer Verdopplung der erneuerbaren Energien bis 2024 auf ein Viertel der Umlage des Wertes von 2013 zu begrenzen und eine erhebliche Senkung der EEG-Umlage bis 2034 einzuführen.

Demgegenüber würde die Einführung eines Kapazitätsmarktes den Marktwert von erneuerbaren Energien erheblich reduzieren und ein Starkes Wachstum der Kernumlage auslösen. Unter den Bedingungen einer inflexiblen Versorgungsstruktur und eines Kapazitätsmarktes würde die Kernumlage bis 2024 um 50% steigen. Entsprechend würde der Marktwert der Windenergie in der gleichen Größenordnung sinken und der erzeugungsabhängige Anteil der Verbraucherpreise würde um mehr als ein Viertel steigen.

 

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